1945 - 1993
Landung sowjetischer Streitkräfte und Beginn ihrer 48-jährigen Stationierung in Großenhain
DIE SIEGERMACHT
Ende April 1945 nahmen Truppen der 5. Gardearmee General A. S. Shadows Großenhain ein. Am 2. Mai landeten Truppenteile der 2. Luftarmee, die zur 1. Ukrainischen Front gehörten, auf dem Flugplatz Großenhain. Es handelte sich um die 9. Garde- Jagdfliegerdivision unter Kommandeur Gardeoberst Alexander Iwanowitsch Pokryschkin.
Die Jagdflugzeuge der Pokryschkin-Division waren sämtlichst vom Typ Airacobra „P-39N“ bzw. „P-39Q“, die die Sowjetunion im Rahmen des sogenannten „Lend-Lease-Act“ seit 1941 als Rüstungsunterstützung von den USA erhalten hatte. Gardeoberst A. I.Pokryschkin beendete den Krieg in seiner legendären „Sotka“, einer Airacobra P-39N mit der Bordnummer 100.
Nur wenige Tage im Mai 1945 befand sich Alexander Iwanowitsch Pokryschkin mit seiner Elite-Fliegerdivision in Großenhain. Der gute Zustand des Fliegerhorstes – die breiten und langen betonierten Start- und Landebahnen, die gut ausgerüsteten Wohnunterkünfte, Hangars und Werkstätten – gefielen den sowjetischen Piloten.
In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 erfuhr Gardeoberst Pokryschkin auf dem Flugplatz Großenhain von der Kapitulation Deutschlands.



VETERANENTREFFEN
Im September 1989 weilte eine Delegation ehemaliger Angehöriger der legendären Division A. I. Pokryschkins zu einem Besuch in der sowjetischen Garnison Großenhain. In der Gruppe der Veteranen waren Fliegerlegenden des Großen Vaterländischen Krieges, 4 „Helden der Sowjetunion“: Oberst
Konstantin Wassiljewitsch Suchow, Oberst Arkadij Wassiljewitsch Fjodorow, Hauptmann Iwan Iljitsch Babak, Michail Petrowitsch Dewjatajew (er war Ehrenbürger der DDR).
Ebenfalls dabei waren die Obersten W. A. Berjoskin, A. L. Iwanow, der Oberstleutnant W. W. Maslow und der Leutnant A. I. Gerojew.
Vier Tage waren die Veteranen an jenem Ort zu Gast, wo sie 1945 das Ende des Krieges erlebt hatten. Ihr Aufenthalt wurde von einem Team des sowjetischen Fernsehens begleitet. Es wurde damals ein Film mit dem Titel „Die Erben der Pokryschkindivision“ gedreht.
STATIONIERUNG & AUSBAU
Der Flugplatz Großenhain gehörte zu den insgesamt 47 Flugplätzen im Osten Deutschlands, die von 1945 bis 1994 von sowjetischen Truppen besetzt waren.
Die 105. Jagdbomberdivision Großenhain gehörte neben der 6. Garde-Jagdfliegerdivision (Merseburg), der 16. Garde-Jagdfliegerdivision (Damgarten), der 126. Jagdfliegerdivision(Zerbst) und der 125. Jagdbomberdivision (Rechlin) zur 16. Luftarmee (Wünsdorf) der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte (später Westgruppe der Truppen) in Deutschland.
Während der 48-jährigen Stationierung der sowjetischen Streitkräfte bis zum August 1993 wurde der Flugplatz Großenhain ständig weiter ausgebaut.
